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Anleitung, Beispiele + Vorlagen für Deine Budgetplanung
Die Planung der Marketing-Ausgaben ist eine jährlich wiederkehrende Aufgabe. Auch wir vom GROW Team planen spätestens ab Ende Q3 die Marketingziele, Maßnahmen und Budgets für das Folgejahr. In der Budget-Planungsdatei prognostizieren wir, welche Marketingmaßnahmen notwendig sind, um die Unternehmensziele zu erreichen und welche Finanzmittel dafür vorgehalten werden müssen.
In diesem Ratgeber teilen die GROW Spezialisten ihr Wissen aus vielen Marketing-Jahren. Freu dich auf Tipps, Berechnungsformeln, Beispiele und praktische Vorlagen für Deine Budgetplanung. So kannst Du ein – perfekt zu Deinen Zielen – passendes Budget berechnen.
Marketing Budgetplanung Einführung
Zum Einstieg erklären wir die grundsätzliche Vorgehensweise zur Planung von Marketinginvestitionen. Wenn Du bereits Erfahrung mit der Budgetplanung hast, kannst Du eine Lese-Abkürzung nehmen:
Springe direkt zum Abschnitt:
Warum der Budgetplan sinnvoll ist
Viel zu oft wird das Marketingbudget nur grob geschätzt. Marketing-Chancen werden spontan ergriffen und über Ausgaben wird ad hoc entschieden. Das mag eine Zeit lang gut gehen, doch wenn Gewinne, Erfolge und Kunden ausbleiben, steht die Frage im Raum: “Wie können wir die Profitabilität und damit die Zukunft des Unternehmens sichern?” Und dann kann eine solide Marketingplanung überlebenswichtig sein!
Was Marketing-Verantwortliche zur Budgetplanung sagen:
“Wir bewerten neue Marketing-Chancen individuell. Wenn wir an messbaren positiven ROI glauben, investieren wir sonst eben nicht. Marketing-Budgets und Vergleiche zum Vorjahr gibt es nicht. Ich habe nur zu Planungszwecken Kosten 1x pro Jahr prognostiziert, aber bin davon jederzeit abgewichen, wenn es sinnvoll erscheint.”
Fritz L. - Marketing-GF einer deutschen Performance-AgenturIn jungen Firmen, wird das Marketing-Budget oft nur grob geplant wie folgendes Zitat zeigt:
Für große Firmen – oder wenn Investoren einsteigen – ist die Prognose von Marketinginvestitionen ein wichtiges Fundament für die Bewertung der Unternehmenssituation. Es gilt zu prüfen, welche Marketingmaßnahmen zu welchen Kosten wie dazu beitragen, die Unternehmensziele zu erreichen. Somit ist der Budgetplan ein Baustein, um die nötigen Finanzmittel bereitzustellen, um die Zukunft von Firmen abzusichern.
6 Gründe, warum erfolgreiche Marken Budgets planen
Wozu der ganze Spaß? Hier ein paar Argumente:
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Marketing-Teams Orientierung geben: Die Budgetplanung zwingt Marketingabteilungen, die Maßnahmen zur Zielerreichung zu definieren. Das gibt Orientierung im Team und sorgt dafür, dass alle eher wissen, was zu tun ist.
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Stress reduzieren: Marketingpläne bringen Klarheit ins Team, wirken stimmungsaufhellend, können Ängste vertreiben und Stress reduzieren.
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Effektive Ressourcenallokation: Wissen, Zeit und Budgets werden an den richtigen Stellen eingesetzt, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Marketingkampagnen werden so wahrscheinlicher erfolgreich und liefern bessere Ergebnisse.
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Wettbewerbsfähigkeit ausbauen: Eine gut prognostizierte Marketing Budgetplanung kann dazu beitragen, dass Unternehmen wettbewerbsfähiger sind. Sie hilft, Angebote am Markt besser zu positionieren und die eigene Marke zu stärken.
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Entscheidungsqualität verbessern: Budgetpläne bündeln faktenbasiertes Wissen über die Wirkpotenziale von Marketing- Investitionen. Der Abgleich zwischen der Planung und den Real-Life Ergebnissen baut dieses Wissen aus. Mit Kenntnissen über die Funktionsweise von Märkten und Marketing-Effekten steigt die Qualität künftiger Budget-Entscheidungen.
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Kosteneffizienz erhöhen: Die Budgetplanung hilft, Marketingausgaben zu optimieren. Wissen aus vorherigen Werbe-, Vertriebs- und Marketing-Ergebnissen wird genutzt, um festgelegte Marketingziele möglichst effizient zu erreichen. So werden einzelne Maßnahmen und Investitionen immer wirkungsvoller: Unternehmens-, Vertriebs- und Marketingziele werden effizienter erreicht.
Wie viel Budget fürs Marketing brauchen wir im nächsten Jahr und was ist genug? Wir möchten hier Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Marketingbudget geben. Solche sind unter anderem:
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Wie viel Marketingbudget ist für Social Media angebracht? Oder konkreter: Wie viel kosten Instagram / Facebook Werbeanzeigen?
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Wie viel B2B Werbebudget brauche ich für Leadgenerierung
auf LinkedIn? Reichen 500 Euro pro Monat aus? -
Wie berechne ich das Marketingbudget für ein Startup?
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Wie verteile ich mein Werbebudget auf Online und offline Marketing?
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Was kostet Suchmaschinenoptimierung und wie viel Geld sollte ich hierfür einplanen?
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Wie viel muss ich für meine Marke und Branding einplanen
und wie viel in Performance-Marketing stecken?
Die eine richtige Antwort auf solche Fragen wie oben lautet: Das kommt ganz darauf an! Je nach Situation, Alter, Branche und Unternehmensgröße werden in der Praxis ganz unterschiedliche Wege genutzt, um das ideale Werbe- und Marketingbudget zu bestimmen. Fehlen sämtliche Referenz- und Erfahrungswerte, helfen Berechnungsmethoden und Formeln, um grobe Richtwerte zu erhalten. Diese erklären wir dir im nächsten Abschnitt.
Wie wird das Marketingbudget berechnet?
So gehst Du vor, um das ideale Marketingbudget zu berechnen – der Ablauf im Überblick:
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Bevor die Budgetberechnung beginnt, muss klar sein, welche Kosten in Deiner Firma zum Marketingbudget gezählt werden. Wird ein neuer Online-Shop geplant, kann das Budget sowohl unter Entwicklung oder Marketing gebucht werden. Gleiches gilt für Maßnahmen, die andere Geschäftsbereiche unterstützen sollen (z.B. Flyer für den Vertrieb). Ob diese als Vertriebsausgabe, Marketingkosten oder gar zu gleichen Teilen in beiden Bereichen angerechnet werden, wird fallweise entschieden. Daher am besten zuerst mit der Geschäftsführung, dem Controlling oder den anderen Budgetverantwortlichen dazu abgleichen..
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Erarbeitung des Marketingplans und Zusammenstellung optimal passender Maßnahmen: Basierend auf den Zielen, dem Verhalten der Konkurrenz und den Wünschen Deiner Zielgruppe stellst Du den eigentlichen Marketing-Maßnahmenplan zusammen. Ein praktisches Beispiel und Vorlagen dazu findest Du weiter unten.
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Basierend auf den geplanten Maßnahmen im Marketingplan stellst Du dann den eigentlichen Budgetplan auf. In diesem führst Du Kosten- und Budgetschätzungen für die Maßnahmen zusammen. Dazu gehören Agenturleistungen ebenso wie die Werbebudgets je Kanal.
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Zu guter Letzt präsentierst Du Deine Planung vor den anderen Führungskräften oder der Geschäftsführung und hast gute Argumente, warum und für welche Maßnahmen Du Dein Budget eingeplant hast, um eine Budgetfreigabe von der Unternehmensführung zu erhalten.
Was gehört ins Marketingbudget?
Die meisten Unternehmen führen im Marketingbudget die Kosten für Planung, Umsetzung und Durchführung von Maßnahmen, Kampagnen und Werbung auf. Fallweise fließen die Kosten für Personal, Tools oder den Betrieb von Systemen mit in die Budgetierung ein.
Gängige Posten in Marketingbudgets
Alle Ausgaben für geplante Marketingaktivitäten unterteilt wahlweise nach Werbezweck (Branding vs. Neukunden) und/oder Werbekanal (Offline vs. Online) oder Kostenart (Agenturkosten, Werbebudget, Fix, Variabel). In der weiter unten verlinkten kostenlosen Budgetplan Vorlage sind all diese Aktivitäten bereits aufgeführt 🙂!
Ausgaben für Branding & Markenpositionierung, wie beispielsweise Aktualisierung von Corporate Design, Weiterentwicklung der Markenpersönlichkeit oder andere Investitionen in die Marke selbst.
Kosten für Massenmedien unterteilt in die Above the Line Medien wie z.B. Fernsehwerbung, Radiowerbung und Plakatkampagnen.
Kosten für Promotion, Verkaufsförderung und Point of Sale-Marketing: Ob Gewinnspiele, Rabattaktionen in Stores oder Promotion-Aktivitäten – speziell im Handel und Retail Bereich unverzichtbar im Marketingplan!
Aufwände für Eventmarketing: Steht die Organisation von Messen, Konferenzen, Open Houses, Produktvorführungen und anderen Veranstaltungen an, sollte dies unter Events mit einkalkuliert werden. Im B2B Bereich ein häufig auftauchender Ausgabenblock im Marketingplan.
Investition in Performance und Online-Marketing. Kampagnen mit Google AdWords, auf Facebook, Twitter, LinkedIn und Instagram fallen in diesen “Budget-Topf”. Auch die Produktion von Ratgeber-Inhalten, Whitepapern, Webinaren und anderen Video- oder Audio-Inhalten sind in vielen Marketingbudgets heute gut bedachte Investitionen.
Budget für Public Relations: Investitionen in Erarbeitung von Stories und die Erstellung von Pressemitteilungen, die Organisation von Pressekonferenzen und andere Öffentlichkeitsarbeiten umfassen.
Direktmarketing-Kosten: Ausgaben für Postwerbung, E-Mail-Marketing und Telefonmarketing können je nach Marketingziel, Zielgruppe und Branchen sinnvoll sein und berücksichtigt werden.
Produktplatzierung: Ist eine Platzierung von Produkten in Filmen, TV-Shows, Musikvideos oder auch bei Influencern auf YouTube, Insta oder anderen Medien geplant? Dann sollten sie im Budgetplan landen.
Ausgaben für Kundenbindungsprogramme: Diese sind zu planen, wenn zum Beispiel das Aufsetzen von Loyalitätsprogrammen, Kundenzeitschriften und andere Maßnahmen zur Kundenbindung geplant sind.
Du hast Fragen zum Aufbau der Budgetplanung? Gerne geben wir dir Antworten, hier kannst du kostenlos und unverbindlich mit uns in Kontakt treten.
Optionale Positionen im Budgetplan
Ob Vorgabe von oben, organisatorischer Wunsch der Controller oder steuerliches Kalkül: Die folgenden Budget-Positionen sind manchmal Teil von Marketingbudgets, manchmal eben nicht.
Mitarbeiterkosten: Unterschiedlich gehandhabt wird, ob direkte und indirekte Mitarbeiterkosten in die Marketingplanung einfließen. Einige Unternehmen rechnen demnach Personalkosten dem Marketingplan hinzu, andere tun das nicht. Auch anteilige Verrechnung sind nicht unüblich.
Weiterentwicklung des Marketing-Teams: Ob Teambuilding, Essen oder Benefits, einige Unternehmen rechnen diese in den Budgetplan, andere nicht und verbuchen derlei Posten unter Personalentwicklung oder Ähnlichem.
Tool-Kosten und System-Betriebskosten wie Lizenzen für das CRM, Gebühren für das Webhosting oder der Betrieb eines Data-Warehouses können ebenso in den Marketingplan gerechnet werden. In anderen Fällen werden sie zu den Betriebs- oder IT-Kosten gezählt.
Marktforschung (MaFo): Umfragen, Fokusgruppen und andere Marktforschungsaktivitäten sollten NIE zu kurz kommen. Bei diesen Kosten hängt es formal davon ab, welcher Bereich der Firma die Untersuchungen initiiert. Ist es die Produktentwicklung und Forschungsabteilung, die MaFo vorantreibt? Oder sind es die Marketeers? Je nach Firma und Fall ist daher unterschiedliche Handhabung mit diesen Budgetpositionen möglich – am besten fallweise mit Team Controlling oder Führungsetage abklären!
Kosten für Rechtsfragen wie Datenschutzfragen, Patente und Markenanmeldungen werden manchmal intern durch die Rechtsabteilung geregelt, manchmal aber auch als Puffer oder Rücklage im Marketingplan verankert.
Wie berechne ich mein Marketingbudget? Formel & Methoden
Für die Budgetberechnung stehen dir folgende fünf Methoden zur Verfügung:
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Die zielorientierte Methode (klare Empfehlung vom GROW Team): Basierend auf Deinen Unternehmens- und Marketingzielen wird berechnet, welche Investitionen nötig sind, um die Ziele zu erreichen.
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Umsatzanteil-Methode: Das Marketingbudget als prozentualer Anteil vom Jahresumsatz (z.B. Jahresumsatz 1 Mio. €, Marketingbudget 5% davon = 50.000,-€)
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Konkurrenz-Methode: Die Höhe des Marketingbudgets richtet sich danach, wie viel die Konkurrenten investieren, um den Markt zu dominieren.
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Vorjahres-Richtwert-Methode: Hierbei wird einfach der aus den vorherigen Jahren etablierte Wert auch für die Marketingausgaben im Folgejahr angenommen.
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Chancen-Methode: Alles, was an Geld übrig ist, wird vollends in Marketing und Vertrieb gesteckt, um maximal zu wachsen.
Die Zielorientierte Methode um Dein Budget zu berechnen
Tipp für dich: Erarbeite Deinen Budgetplan perfekt passend zu Deinem Unternehmen mit der zielorientierten Methode. Denn um das optimale Budget festlegen zu können, musst Du folgende Einflussfaktoren kennen:
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Die Unternehmensziele und davon abgeleitete Marketingziele: Ist starkes Wachstum im nächsten Jahr geplant oder müssen eher Kosten gespart werden? Die gesteckten Ziele beeinflussen damit entscheidend die Höhe des Marketingbudgets.
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Auch die Unternehmensgröße spielt eine Rolle: Als kleiner Nischenanbieter muss ich weniger einplanen, als wenn ich im weltweiten Wettbewerb in einem Massenmarkt aktiv bin. Gleiches gilt für die Größe des Marketing-Teams: 20-Kopf starke Teams kalkulieren anders als die One-(wo)man-Marketing Verantwortlichen. Größere Unternehmen haben in der Regel auch größere Ressourcen für das Marketing.
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Das Firmenalter und Markenbekanntheit: Startups müssen zuerst Marke und Bekanntheit aufbauen, Marktführer können selbst bei sinkenden Werbeinvestitionen noch Jahre von ihrer Markenbekanntheit profitieren.
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Die wirtschaftliche Lage und Wettbewerb: Wer aktuell eine hoch erfolgreiche Phase durchlebt, kann anders planen, als wenn Umsätze wegbrechen und eine Krise naht. Ebenso müssen Unternehmen, die in einer Branche mit starker Konkurrenz tätig sind, mehr in Marketing investieren, um sich gegen die Konkurrenten durchzusetzen.
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Die Branche: In manchen Branchen sind höhere Marketingausgaben erforderlich, um erfolgreich zu sein, während in anderen Branchen geringere Ausgaben ausreichend sein können. Ein kleiner lokaler B2B Dienstleister muss die Marketingausgaben anders kalkulieren als eine B2C Marke auf einem weltweiten gesättigten Massenmarkt.
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Digitalisierungs- und Marketing-Reifegrad der Firma und des Marktes: Wie weit ist die Digitalisierung fortgeschritten, wie werden Daten bereits eingesetzt, um belastbare Marketing- und Vertriebsentscheidungen zu treffen? Liegen bereits datenbasierte Erkenntnisse vor, wie und wo effektiv Neukunden gewonnen werden? Dann ist die Ausgangslage eine andere, als wenn ich das Wissen über effektive Marketingkanäle erst aufbauen muss. Denn jeder Kanal hat seine eigenen Kosten, die bei der Planung des Budgets berücksichtigt werden müssen.
Du benötigst Schätzwerte für bestimmte Marketing-Bestandteile? Zum Beispiel, wie viel Budget Du für Online Marketing auf Google oder Facebook einplanen solltest? Schreib uns gerne, denn die vielen hundert Experten der GROW Digital Group können dir mit Tipps aus der echten Praxis weiterhelfen.
Nur wenn Du alle genannten Einflussfaktoren berücksichtigst, kannst Du ein perfekt passendes Budget festlegen. Es sind also einige Gespräche mit den Führungskräften, Marketing-Experten und der Geschäftsleitung zu führen. Im Gegenzug hilft dann eine realistische Marketingplanung dabei, die Unternehmensziele zu erreichen.
Bewertung der Ziel-Methode:
Wie viel Marketingbudget: % vom Umsatz Methode
“Wie hoch ist der Anteil vom Marketingbudget am Umsatz?”. Jede Menge Statistiken und Studien wollen Antwort darauf geben. Doch die Ergebnisse variieren zwischen 0,5 und 15%.
Hier einige Fakten, Statistiken und Studien zur Umsatz-Anteil-Formel:
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Digitale Dienstleister oder Software-Tool-Anbieter planen mit Marketingausgaben in Höhe von 8 bis 10 % ihres Jahresumsatzes.
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In der ITK Branche stagniert das Budgetanteil am Umsatz laut Bitkom Budget-Studie seit Jahren bei 5,4%.
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Das Ergebnis einer B2B Studie des Bundesverbands der Industrie Kommunikation e.V. (bvik) hingegen zeigt, dass Firmen im B2B Segment nur 0,5% des Umsatzes in Marketing investieren.
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Die große Schwankung zeigt, dass dieser Rechenweg wirklich nur gröbste Schätzungen ermöglicht. Je kleiner die Unternehmen sind, desto höher sollte auch der Anteil der Marketinginvestitionen am Umsatz sein.
Du siehst also, auf die Frage nach dem Anteil der Marketingausgaben am Umsatz gibt es nicht die eine richtige Antwort. Wie viel dein Unternehmen pro Jahr in Marketing stecken sollte, ist immer eine individuell erarbeitete Planung.
Bewertung der Umsatzanteil-Methode:
Vorteil: | Nachteil: |
---|---|
Einfach und schnell | Sehr ungenau |
Die Konkurrenz-Methode – Mithalten mit dem Wettbewerb
Um keine Marktanteile an Konkurrenten zu verlieren, orientieren sich einige Firmen an den Werbebudgets der Mitbewerber. Die große Frage dabei ist, wie komme ich an die Zahlen der Konkurrenten?
Einerseits kann versucht werden, anhand der sichtbaren Kampagnen (wie viele TV-Spots, wie viel Geld in Google Ads etc.) zu bewerten, wie hoch die Etats ausfallen. Oder Marketing-Entscheider wechseln zur Konkurrenz, so dass auch so auf Erfahrungswerten aufgebaut werden kann.
Dieser Rechenweg ist schonmal branchenspezifischer als die Umsatzmethode, vernachlässigt dabei allerdings völlig, welche Ziele das Unternehmen mit Marketing im Folgejahr verfolgen möchte. So kann neben dem Halten an Marktanteilen ja auch der Eintritt in einen neuen Markt geplant werden – dann stimmt der Blick auf die Konkurrenz oft nicht.
Bewertung der Konkurrenz-Methode:
Vorteil: | Nachteil: |
---|---|
Orientiert sich an Markt und Konkurrenz | Höhe oft nur geschätzt |
Die Haben-wir-schon-immer-so-gemacht-Methode
Von vielen Kunden hören die Experten der GROW Agenturen, dass Marketing Budgets den Werten des Vorjahres entsprechen – eine häufig genutzte Vorgehensweise. Frei nach dem Motto ‚Das haben wir schon immer so gemacht‘, planen Marketeers jedes Jahr den gleichen fixen Betrag für das Marketing. Das klingt unkompliziert und aufwandsarm. Doch diese Methode vernachlässigt die Beziehungen zwischen Marketing-Budget und Unternehmenszielen und veränderten Marktbedingungen. Je nach Markt-, Konkurrenz- und Zielentwicklung kann es ebenso sinnvoll sein, jährlich einen bestimmten Prozentsatz vom Budget zu steigern.
Diese Methode ist folglich nur sinnvoll, wenn Unternehmen in recht stabilen Märkten ohne viel Dynamik unterwegs sind.
Bewertung der “Schon-immer-so-gemacht-Methode”:
Die “Alles was da ist, nutzen wir” Methode
Besonders in jungen aufsteigenden Firmen wird für Marketing genau das ausgegeben, was da ist. So wird hier investiert, was die Finanzmittel hergeben. Damit ist zwar die Finanzierbarkeit gesichert, doch Entwicklungen am Markt und Beziehungen zwischen Input und Output wird hier nicht Rechnung getragen.
Bewertung der Methode:
Budgetplanung Vorlagen, Beispiele und Tipps
In diesem Abschnitt geht es um die Praxis: Die folgenden Vorlagen und Beispiele sollen dir helfen, Deine Arbeit schnell und gut zu erledigen. Bleiben dennoch Fragen offen oder fehlen noch Elemente? Dann schreib uns bitte, damit wir dir weiterhelfen können.
Marketingbudget-Vorlage in Excel und als Google Sheets
Ob Konzern, Mittelständler, Start-ups, B2B oder B2C Märkte: Die kostenlose Marketing Budgetplan-Vorlage ist die Grundlage für jede Planung. Den GROW Budgetplan kannst Du einfach an Deine Bedürfnisse anpassen. Du sparst so jede Menge Zeit, denn alle erdenklichen Maßnahmen sind bereits aufgeführt. Du wählst einfach die Zeilen aus, die für Dein Marketing sinnvoll erscheinen.
Jetzt Marketing Budgetvorlage downloaden
Marketingbudgetplanung Beispiel
Hier folgt nun eine beispielhafte Erläuterung, wie die Planung und Berechnung eines Marketingbudgets abläuft. Das folgende Beispiel ist stark vereinfacht, um dir die Herangehensweise möglichst einfach zu erläutern. Wo immer Du individuelle Fragen hast: Das GROW Team hilft dir hier gerne weiter.
So sieht ein exemplarischer Ablauf aus:
Unternehmensziele bestimmen: Welche Ziele strebt dein Unternehmen in Zukunft an? Es geht um Antworten auf Fragen wie zum Beispiel: Geht es um Wachstum, müssen Kosten reduziert werden oder geht es eher um Kundenbindung? Beispielhaft nehmen wir an, das Unternehmensziel für das kommende Jahr lautet Wachstum – und zwar konkret 250.000€ mehr Umsatz im nächsten Jahr.
Marketingziele ableiten: Die Unternehmensziele helfen nun abzuleiten, welche Ziele sich für das Marketing ergeben. Je konkreter Du die Ziele dabei formulierst, desto besser. Beispielhaft könnte das Marketingziel lauten: 150.000€ mehr Umsatz durch gezielte Marketingmaßnahmen. Die vom Unternehmensziel noch fehlenden 100.000€ Mehrumsatz muss die Vertriebsabteilung reinholen..
Marketingmaßnahmen ableiten: Jetzt werden zuerst alle laufenden Marketingmaßnahmen und deren Kosten (z.B. für Webseite, für Flyer, Messeauftritte usw.) zusammengestellt. Hilfreich sind hier natürlich die Planungswerte aus dem laufenden Jahr bzw. Vorjahr. Nehmen wir an, dass das Marketingbudget bisher in Summe für alle Marketingaktivitäten bei 250.000€ pro Jahr gelegen hat.
Nun kommt es darauf an zu planen, wie viel mehr Budget benötigt wird, um die zusätzlichen 150.000€ Umsatz zu generieren. Hier sind Marketing-Erfahrung, -Vergleichsdaten und -Expertise gefragt: Es sollte genau durchdacht sein, welche Maßnahmen on top gewählt werden, um die zusätzlichen 150.000€ Umsatz zu erzielen.
Wie auch in der Praxis üblich, werden also eigene Ideen gesammelt und etliche Gespräche mit Agenturen, Beratern und anderen Marketing-Gurus geführt. Danach scheinen zwei neue Vertriebswege geeignet den zusätzlichen Umsatz in Höhe von 150.000€ reinzuholen:
1. Aufbau und Nutzung von Google Ads Werbung (Ziel +90.000€ Umsatz)
2. Aufbau von Marketing-Automation, um Leads zu qualifizieren (+60.000€ Umsatz).
Du stehst vor ähnlichen Herausforderungen? Wie wäre es mit einem Gespräch mit einem unserer GROW Experten? In einem lockeren Austausch profitierst Du von der Erfahrung von über 600 Marketing-Experten. Gerne stehen wir dir mit Tipps, Ideen und Richtwerten für Deine Marketingplanung zur Seite.
Kosten prognostizieren: Solltest Du keine Erfahrungswerte haben, macht spätestens hier ein Gespräch mit Fachleuten Sinn. Denn dank Berufspraxis können sie in der Regel schnell Richtwerte einschätzen, wie viel Budget Du für die geplanten Google Ads und Marketing Ausbau benötigst.
Beispiel: Die Schätzung eines Google Ads Experten ergibt: Mit dem Einsatz von 30.000€ Marketingbudget für Google Ads Aufbau, Agentur-Honorar und Budget scheint ein zusätzlicher Umsatz in Höhe von 90.000€ möglich. Ein zweiter Spezialist gibt – basierend auf der Analyse Deiner Webseite-Daten – an: Aufgrund der hohen Zugriffszahlen Deines Webauftrittes scheint mittels Marketing-Automation ein zusätzliches Umsatzpotenzial in Höhe 60.000€. Damit hast Du Dein Marketingziel von zusätzlichen 150.000€ Umsatz schon erreicht.
Das ist selbstredend alles extrem vereinfacht und dient lediglich dem grundlegenden Verständnis. Deine Marketingplanung sieht nun wie folgt aus:
Finanzmittel-Bedarf klären und Budget freigeben lassen: In der Regel werden die Budgetpläne der einzelnen Bereiche im Führungskreis der Unternehmen (alle Abteilungsleiter und Geschäftsführung) präsentiert und abgeglichen. Hierbei gilt für das Marketing also: Du kannst als Marketingleitung mit einem Marketingbudget von 310.000€ (das sind 60.000 mehr als im Vorjahr) für zusätzlichen Umsatz in Höhe von 150.000€ über neue Kunden sorgen.
Und alles klar? Wir hoffen, das Beispiel hat dir geholfen. Sollte etwas unklar sein, kontaktiere uns, damit auch andere Nutzer von Deinen Hinweisen profitieren – unsere Antwort folgt direkt!
Du brauchst Hilfe oder wünschst dir eine zweite Einschätzung zu deiner Planung? Teste die GROW Experten die dir gerne mit Rat und Tat in einem unverbindlichen Erstgespräch weiterhelfen:
Deinen Budgetplan verhandeln und durchsetzen
Steht Deine Planung, kommt der nächste Schritt: Dein Budget präsentieren und verargumentieren, warum Du welche Maßnahmen planst. Im Folgenden geben wir dir Tipps für die Vorbereitung von Präsentation und Verhandlung.
Vorbereitung Deiner Budget-Präsentation
Deine Budgetpräsentation solltest Du mit Bedacht vorbereiten, denn nicht alle im Unternehmen feiern die Ausgaben der Marketing-Abteilung. Aussagen wie: “Die verpulvern doch nur unser hart verdientes Geld” sollen in dem ein oder anderen Flurgespräch vorkommen. Diese Haltung verkennt, dass Marketing einer der wichtigsten Hebel in Unternehmen ist, um Umsätze und Gewinne zu steigern und für zusätzliches Wachstum zu sorgen.
Baue Deine Argumentation also so auf, dass Du einfach verständlich zeigst, dass das Marketingbudget kein Kostenblock ist, sondern ein Investment in die Zukunft des Unternehmens. Die Marke und deren Angebote zu positionieren ist ebenso wichtig, wie Geld in Produktweiterentwicklung, Prozessoptimierung oder Personal zu investieren.
Tipps für den Aufbau Deiner Budget Präsentation:
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Erkläre so klar wie möglich, welche Ziele das Marketing verfolgt – zeige den Zusammenhang zwischen den Unternehmenszielen und welchen Einfluss das Marketing hierauf nehmen wird.
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Mache das Kosten-Nutzen-Verhältnis transparent: Welchen Output erwartest Du durch welchen Input?
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Arbeite mit Ziel-Vergleichswerten zwischen dem Vorjahr und dem Folgejahr. Wenn Deine Marketingziele um 25% höher liegen, ist es einfacher auch eine Budgetsteigerung von 25% einzufordern.
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Hole dir Rat von verschiedenen Experten zu den geplanten Maßnahmen und den damit geplanten Kosten ein. Eine zweite Meinung zu Deiner Schätzungen ist nie verkehrt und hilft, möglichst nah an der Realität zu prognostizieren.
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Baue Dein Budget auf transparent messbaren Daten Wenn Du zeigen kannst, dass im vergangenen Jahr 45% der Leads zu einem CPL von 75 Euro über Google Ads eingeholt wurden, ist leicht berechenbar, was passiert, wenn Du das Invest in Google Ads verdoppelst.
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Setzt nie zu viel Budget auf eine Karte: Alles nur für einen Kanal (z.B. Google oder Amazon) oder eine Kampagne einplanen, bringt eine große Abhängigkeit mit sich. Erfolgt nur eine Veränderung von außen (Amazon erhöht Provision) kann das den Geschäftserfolg gefährden.
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Performance und Sales Marketing sind gern gesehen, da hier Marketinginvestitionen direkt in Umsatz und Verkäufen münden. Doch plane auch immer einen Teil des Budgets für Markenausbau und Pflege ein. Denn sinken Markenwerte, kann sich das schnell auf die Verkaufs- Performance auswirken.
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Neues testen: Einen Teil des Budgets solltest Du dafür bereithalten, neue Formate, Kanäle und Ideen auszuprobieren. Denn Stillstand ist auch im Marketing kein guter Plan!
Dein Budget vorstellen, verhandeln & freigeben lassen
In der Regel werden die jeweiligen Abteilungsbudgets mit der Geschäftsführung und im Abgleich mit den anderen Budgetverantwortlichen diskutiert und verhandelt.
Hast Du das eigene Budget sauber geplant, gilt es das nun gut zu verargumentieren. Auch hier solltest Du immer den Einfluss Deiner Arbeit auf die unternehmerischen Ziele verdeutlichen. Dein klares Ziel: Möglichst wenig Budgetkürzungen – denn je geringer das Budget, desto schwieriger wird es, die gesteckten Ziele zu erreichen.
Worauf es bei der Verhandlung ankommt:
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Argumentation an Unternehmensziele koppeln: Welchen Einfluss haben die von dir geplanten Maßnahmen auf Gesamterfolg? Je genauer Du den Einfluss einzelner Maßnahmen auf den Unternehmenserfolg darstellst, desto besser. Herleitungen über Kennzahlen wie den ROI, ROAS, KUV oder auch KUR kann das Management wenig entgegensetzen.
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Hilfreich sind auch Analysen und Statistiken zu Wettbewerbern. Alternativ können Branchenrichtwerte helfen, die Budget-Forderungen ins Verhältnis zu setzen.
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Manchmal muss gespart werden und Kosten reduziert werden, sei realistisch und zeige transparent Effekte von Einsparungen
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In anderen Jahren steht massives Wachstum auf dem Kurs, zeige anhand echter Statistiken und Analysen, wo Du zusätzliche Umsatzpotenziale heben kannst.
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Sei überzeugend und emphatisch: Höre Gegenargumenten zu und prüfe ob es auch Mittelwege gibt, sofern die Führungsriege nicht mit Deinem Budget-Vorschlag einverstanden ist.
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Es hilft, wenn Deine Marketingabteilung schon stark daten- und ziel- getrieben gesteuert Denn dann liegen dir für Deine Argumentation KPI, Messwerte und Benchmarks vor, so dass schnell klar wird, was passiert, wenn Dein Budget erhöht oder gekürzt wird.
Fazit & Hilfe bei dringenden Fragen
Hoffentlich hat dieser Artikel Deine Erwartungen erfüllt? Wir freuen uns, wenn Du uns Feedback gibst. Fehlte dir etwas? Waren Teile zu umfangreich? Kontaktiere uns gerne und hinterlasse unten eine Bewertung des Artikels. Nur so lernen wir, was gut gefällt oder wo auch wir noch weiter optimieren müssen.
Das GROW Team wünscht dir nun viel Erfolg bei Deiner Budgetplanung und steht dir jederzeit zur Seite, falls Du Fragen zu Deiner Budgetplanung hast.
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